
DIE GRAFEN VON SAYN AUS DEM HAUSE SPONHEIM
Als Heinrich III. kinderlos stirbt, fällt das saynische Erbe an seine Schwester Adelheid, die mit dem Grafen Gottfried III. von Sponheim verheiratet war, einem Nachkommen des Grafen Stephan von Sponheim, der erstmals 1052 genannt wird.
Die neuen Grafen von Sayn aus dem Hause Sponheim teilen 1294 die Grafschaft unter den Brüdern Johann, der Sayn erhält, und Engelbert, der die Marienburg in Vallendar übernimmt. Die ältere Linie regiert in Sayn, Hachenburg und Altenkirchen bis sie mit Graf Heinrich IV. von Sayn-Sayn 1606 im Mannesstamm erlischt.
DIE GRAFEN VON SAYN UND WITTGENSTEIN
Salentin von Sayn-Vallendar aus der jüngeren Linie heiratet 1345 Adelheid, die Erbin der Grafschaft Wittgenstein. Ihre Nachkommen, die Grafen von Sayn und Wittgenstein teilen ihren Besitz 1605 unter den Söhnen von Ludwig dem Älteren in die Grafschaft Berleburg (seit 1792 Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Berleburg), die Grafschaft Sayn (Grafen zu Sayn-Wittgenstein-Sayn, 1846 ausgestorben) und die Grafschaft Wittgenstein (seit 1801 Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Hohenstein).


DIE GRAFSCHAFTEN SAYN-HACHENBURG UND SAYN-ALTENKIRCHEN
Ein Anspruch der Sayn-Wittgenstein-Saynschen Linie auf Sayn entsteht durch die Heirat von Graf Wilhelm von Sayn-Wittgenstein-Sayn mit Anna Elisabeth von Sayn-Sayn, der Erbin der Grafschaft Sayn. Nach längerem Streit innerhalb dieser Linie fällt die Grafschaft Sayn schließlich beim Westfälischen Frieden 1648 an die Enkelinnen Ernestine und Johanette von Sayn-Wittgenstein-Sayn, die mit Residenzen in Hachenburg und Altenkirchen zwei getrennte Grafschaften gründen.
Durch die weibliche Erbfolge kommt Sayn-Hachenburg zunächst zu Manderscheid-Blankenheim, dann zu Kirchberg und letztendlich zu Nassau-Weilburg. Sayn-Altenkirchen hingegen geht an Sachsen-Eisenach, später Brandenburg-Ansbach und schließlich an Preußen. Bendorf wird zwischen beiden Grafschaften geteilt, während der Stammsitz in Sayn bereits 1606 von Trier als verfallenes Lehen annektiert ist.
DIE FÜRSTEN ZU SAYN-WITTGENSTEIN-SAYN
Graf Christian aus der Ludwigsburger Nebenlinie der Sayn-Wittgenstein- Berleburger tritt Mitte des 18. Jh. in russische Militärdienste. Sein Sohn Graf Ludwig Adolph Peter, der spätere kaiserlich russische Generalfeldmarschall, wird wegen seiner Erfolge während der Befreiungskriege 1812-13 als Sieger über Napoleon und Retter von St. Petersburg gefeiert und erhält 1834 durch den preußischen König mit Bestätigung des russischen Zaren den Titel eines Fürsten von Sayn-Wittgenstein-Berleburg-Ludwigsburg.
Der älteste Sohn Ludwig Adolf Friedrich heiratet zunächst Prinzessin Stephanie Radziwil, die mit 1,3 Millionen Hektar das größte private Grundvermögen Europas in die Ehe mitbringt. Bei ihrem frühen Tod hinterlässt sie einen Sohn Peter und die Tochter Marie, spätere Frau des Reichskanzlers Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst. 1848 verlässt Fürst Ludwig mit seiner 2. Frau Leonilla, einer Tochter des Diplomaten Fürst Ivan Bariatinsky, Russland, erhält von König Friedrich Wilhelm IV. von Preußen die im 30-jährigen Krieg zerstörte Stammburg in Sayn als Geschenk und mit Erwerb des Rittergutes in Sayn den Titel eines Fürsten zu Sayn-Wittgenstein-Sayn.
Einen ausführlichen Beitrag zum 100. Todestag von Fürstin Leonilla finden Sie hier.
